Wer hätte Anfang des Jahres gedacht, dass die in der “Weihnachtswolke” (links) genannten Begriffe das Jahr 2020 prägen. Zweifellos könnten auch noch etliche andere Begriffe ergänzt werden. Rückblickend war 2020 ein ungewöhnliches, herausforderndes und anstrengendes Jahr. Viele Begegnungen und Begleitungen konnten nicht stattfinden. Altes und Vertrautes musste überdacht werden, Neues entwickelt werden. Viele der Ehrenamtlichen sind nach wie vor nicht im Einsatz und sie werden schmerzlich vermisst. Es gibt in diesem Jahr kein „normal“, „wie früher“ oder „wie immer“.
Anders als erhofft und gewünscht, wird es in unseren evangelischen Kirchen und Krankenhäusern auch keine Weihnachtsgottesdienste geben. Selbst auf den Plätzen davor wird kein gemeinsames weihnachtliches Beisammensein stattfinden. Vieles war geplant, viele neue Ideen sind im Rahmen der Vorbereitung entstanden, doch sie werden so, wie sie gedacht waren, nicht umgesetzt werden können. Das ist unendlich traurig!
Und dann lese ich den Wochenspruch für die Weihnachtswoche der da lautet: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!“ (Phil.4,4.5b).
Auch in diesem so verwundeten Jahr werden wir trotz allem Weihnachten feiern und uns darüber freuen dürfen, dass Gott Mensch geworden ist, zu uns kommt und uns nahe ist. Gott hält keinen Abstand zu uns und das ist gut so. Wie sehr sehnen wir uns doch alle nach Nähe, Wärme, Liebe und Zuwendung denn Abstand halten, mussten und müssen wir in diesem Jahr viel zu häufig.
So wünsche ich allen eine Zeit, in der Sie Nähe trotz Abstand, Hoffnung trotz sich ausbreitender Mutlosigkeit, Freude trotz vermehrter Niedergeschlagenheit, Mut trotz aufkeimender Angst, Zuversicht trotz wachsender Sorgen erleben.
Im Namen aller Mitarbeiter*innen und des Vorstandes wünsche ich Ihnen gesegnete und frohe Weihnachten.
Karola Rehrmann, Krankenhausseelsorgerin und Koordinatorin.