Jahreshauptversammlung des Fördervereins: Ambulanter Hospizdienst betreut pro Jahr mit 60 Ehrenamtlichen rund 100 Menschen am Ende des Lebens
Herne, im September 2019. 200
Patienten und 2.000 Behandlungstage – noch nie hatte die Palliativstation des
Evangelischen Krankenhauses in Herne (EvK) so viel zu tun wie 2018. „Ohne unser
großartiges multiprofessionelles haupt- und ehrenamtliches Team wäre dieses
Ergebnis nicht möglich gewesen“, informierte Dr. Wolf Diemer, Leiter des
Zentrums für Palliativmedizin, die Mitglieder des Fördervereins
„Palliativstation im EvK Herne und Ambulanter Hospizdienst Herne“ auf der
Jahreshauptversammlung im neuen Seminarzentrum des Krankenhauses.
Dabei wäre der Bedarf nach Aufnahme noch deutlich größer gewesen: Die
Warteliste der Palliativstation umfasse bis zu 100 Personen, die Wartezeit
liege zwischen zwei und fünf Tagen, so Dr. Diemer. Seit Jahren erhoffe man eine
Aufstockung von sechs auf zehn Betten, um die steigende Nachfrage zu bedienen.
„Ich habe wenig Hoffnung auf eine wesentliche Veränderung in diesem Bereich“,
dämpfte der Fördervereinsvorsitzende Pfarrer Frank Obenlüneschloß die Erwartungen.
Obenlüneschloß verwies auf vier zusätzliche Palliativbetten im
Lungenkrebszentrum des EvK Herne-Eickel, die eine Entspannung der Situation
möglich machten.
„Zurück zu den Wurzeln“
Der bisherige „Ambulante Hospiz- und Palliativdienst Herne (AHPD)“ firmiert
nach einer Satzungsänderung ab sofort unter neuem Namen. Die Bezeichnung
„Ambulanter Hospizdienst Herne“ sei nicht nur eingängiger, sondern kehre zurück
zum ursprünglichen Vereinszweck – der ehrenamtlichen ambulanten hospizlichen
Begleitung, sagte Karin Leutbecher, eine der drei hauptamtlichen
Koordinatorinnen. Für den Ambulanten Hospizdienst Herne engagieren sich bis zu
60 Ehrenamtliche. Der Verein betreut pro Jahr rund 100 Patienten und ihre
Familien. Jeder zweite Sterbenskranke befinde sich im Heim, alle anderen in der
eigenen Häuslichkeit, in Wohnheimen für behinderte Menschen oder im
Krankenhaus. „Aktiv für Palliativ“ und „Kreativgruppe“
Unterstützt werden beide Einrichtungen durch den rund 200 Mitglieder zählenden
Förderverein „Palliativstation im EvK Herne und Ambulanter Hospizdienst Herne
e.V.“ in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Lukas-Hospiz e.V. Zusätzliche Finanzspritzen
kommen durch Spenden der Initiative „Aktiv für Palliativ“ und Aktivitäten der
vereinsübergreifenden Kreativgruppe zusammen, die mit ihren selbstgemachten
Werken zum spektakulären Auftritt beim Cranger Kirmes-Umzug 2019 beigetragen
hat, der Zuschauer und Jury begeisterte (unser Bild) Das Geschäftsjahr schloss
der Förderverein mit einem Überschuss von 35.000 Euro ab, der Vorstand wurde
einstimmig entlastet.